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Permakultur

Saatgutvielfalt erhalten – Permakultur in der Praxis bei den Mühlviertler Bio Alpakas

In den 1970er Jahren setzte ein tiefgreifender Wandel in der Landwirtschaft ein: Agrar- und Chemiekonzerne begannen, ihre Interessen enger zu verknüpfen. Ziel war ein industrielles Agrarmodell, das auf standardisiertes Saatgut, großflächige Monokulturen und hohe Erträge ausgelegt ist. In diesem System wurde bäuerliches Wissen zunehmend verdrängt, und mit ihm verschwand auch ein Großteil unserer Kulturpflanzenvielfalt.

Diese Entwicklung hat zu einer beunruhigenden Einseitigkeit geführt: Nur noch wenige Sorten dominieren weltweit die Anbauflächen, alte, robuste und geschmacklich vielfältige Pflanzen sind fast vollständig aus dem Alltag verschwunden. Doch es gibt auch Gegenbewegungen – und eine davon ist die Permakultur, die auf Vielfalt, Kreisläufe und regionale Eigenständigkeit setzt.

Permakultur bedeutet für uns nicht nur ein gärtnerisches Konzept, sondern eine Haltung: im Einklang mit der Natur zu arbeiten, Ressourcen zu schonen und Lebensräume für Mensch, Tier und Pflanze zu schaffen, die nachhaltig funktionieren. Am Hof der Mühlviertler Bio Alpakas ist Permakultur gelebte Realität – sei es in der Tierhaltung, in der Bodenpflege oder bei der Erhaltung alten Saatguts.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei uns auf der Züchtung und Vermehrung seltener Erdäpfelsorten. Während industrielle Landwirtschaft auf einheitliche Standards setzt, erhalten wir Sorten, die an unsere Region angepasst sind, geschmacklich überraschen und genetisch vielfältig bleiben.

Die Blue Salad etwa ist eine traditionelle Sorte aus Schottland. Sie besticht durch ihre tiefblaue Schale und das violette Fleisch – nicht nur optisch ein Highlight, sondern auch reich an Antioxidantien. Ideal für bunte Gratins, Pommes oder Kartoffelsalat.

Die Linzer Rose stammt aus Österreich und trägt ihre Herkunft schon im Namen. Mit ihrer rosa Schale und dem leicht mehligen Inneren eignet sie sich hervorragend für klassische Ofenkartoffeln oder Pürees. Sie ist robust, anpassungsfähig und war lange Zeit ein fester Bestandteil bäuerlicher Selbstversorgung.

Die farbenfrohe Mayan Twilight, eine Nachfahrin der aromareichen Art Solanum phureja, erinnert geschmacklich und in ihrer weichen Konsistenz an Süßkartoffeln. Ihre rot-gelbe Schale macht sie zu einer echten Rarität im Garten – und auf dem Teller.

Doch Permakultur bedeutet mehr als Vielfalt bei den Erdäpfeln. Auf unserem Hof gedeihen auch Beinwell, Yakon, Wildobstsorten und besondere Beeren wie die japanische Weinbeere. Diese Pflanzen bereichern nicht nur unseren Speiseplan, sondern fördern auch die Biodiversität. Viele von ihnen ziehen Insekten und Bestäuber an, stärken die Bodenfruchtbarkeit oder dienen als Heilkraut im natürlichen Kreislauf.

Das Besondere: All diese Pflanzen wachsen aus eigenem Saatgut oder werden durch Teilung und Stecklinge vermehrt. Ganz im Sinne der Permakultur achten wir auf geschlossene Kreisläufe und regionale Selbstversorgung. Saatgut wird nicht zugekauft, sondern gewonnen, geteilt, getauscht – als kulturelles Gemeingut, nicht als Ware weniger Konzerne.

Rund 70 bis 80 Prozent der Weltbevölkerung ernährt sich laut Schätzungen vor allem durch solches bäuerliches Saatgut. Es ist regional angepasst, krisenfester und steht für Ernährungssouveränität – ein zentraler Wert in der Permakultur.

Unser Ziel ist es, einen kleinen, aber wirkungsvollen Beitrag zum Erhalt dieser lebendigen Vielfalt zu leisten. Indem wir alte Sorten kultivieren, dokumentieren und weitergeben, stärken wir nicht nur die Resilienz unserer Böden und Gärten, sondern auch das Bewusstsein dafür, dass nachhaltige Landwirtschaft ohne genetische Vielfalt nicht möglich ist.

Der Hof der Mühlviertler Bio Alpakas verbindet so auf natürliche Weise Permakulturprinzipien mit traditioneller, biologischer Landwirtschaft. Die Tiere liefern wertvollen Dünger für den Boden, der Boden nährt robuste Pflanzen, und die Pflanzen sichern die Vielfalt von morgen. Es ist ein Kreislauf, der nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch kulturell und sozial wertvoll ist.

Wer uns besucht, entdeckt mehr als nur Alpakas – er betritt eine kleine, vielfältige Welt, in der Permakultur nicht Theorie, sondern gelebter Alltag ist.


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